Digitale Datenerfassung von Gleisabschnitten

Digitalisierung endet heutzutage nicht mit einem Computer und einem Handy. Intelligente und innovative digitale Lösungen eröffnen neue Möglichkeiten, vereinfachen Tätigkeiten und automatisieren Abläufe. Auch im Bereich der Eisenbahn. Systeme für ein digitales Anlagenmanagement („Digital Asset Management“) können einen „digitalen Zwilling“ realer Objekte, wie beispielsweise einer Eisenbahnanlage bereitstellen und die weitere Arbeit (wie Planung, Dokumention, Beauskunftung, etc.) um vieles einfacher machen. Aber wie digitalisiere ich meine Anlage?

In einem konkreten Projekt lautete die Anforderung die Steigungen von Gleisabschnitten und eventuell aufgetretene Gleisunebenheiten – z.B. durch Auswaschung – mit möglichst geringer Behinderung des laufenden Betriebs zu erfassen, mit (alten) Plandaten abzugleichen und eventuelle Stellen für Gleisrenovierungen zu identifizieren. Der Hintergrund dafür sind aktualisierte Betriebs- und Abstellvorschriften und die Notwendigkeit, diese regelmäßig nachzuprüfen.

Verwendet wurde das Software-System dRAM, ein innovatives Tool für „Digital Rail Asset Management“ für den Bahnsektor, das ein umfassendes Potenzial zur Dokumentation einer Vielzahl an Informationen im digitalen Modell eröffnet.

Die Messung: Innovativer Einsatz eines GPS-basierenden Messverfahrens

Um die Steigungen zu messen und zu dokumentieren wurde ein spezielles GPS-Messsystem auf eine Verschublok montiert. Das Verfahren wurde mit der TU Wien entwickelt und an mehreren Standorten inklusiver „Ground Truth“-Vergleichsmessung erfolgreich erprobt.

Die Montage erforderte nur wenige Minuten und stellt keine Beeinflussung des Betriebs und des Fahrzeuges dar (das Terminal ist Oberleitungsfrei). Dann wurden über mehrere Tage in Echtzeit die Fahrbewegungen während der normalen Verschubtätigkeiten erfasst und im dRAM ausgewertet.

Die Auswertung

Die Auswertung umfasste die Gleislage sowohl in der Ebene (2D) als auch in der Höhe. Für jedes befahrene Gleis wurde ein entsprechendes Höhenprofil erstellt und die aktuelle „Gleissteigung“ quantifiziert. Eine Auswertung des Gleis „Gradient“ eines Nutzgleisabschnitts als Befahrungsergebnis ist im folgenden Bild dargestellt.

Im vorhergehenden Bild ist deutlich eine Änderung in der Steigung etwa in der Mitte des Gleisverlaufes ersichtlich sowie zwei Stellen, die möglicherweise eine Unterwaschung des Gleises indizieren. Diese Stellen können dann vom Verantwortlichen einer genaueren Prüfung unterzogen werden.

Überführung der Ergebnisse ins dRAM

Die erhobenen Daten werden im Gleismodell im dRAM automatisiert eingepflogen und dem Anwender in einer eigenen Anzeigeebene bereitgestellt. Der Report dazu wird auch parallel im Anlagen-Dokumentenarchiv hinterlegt ohne dass E-Mail oder Postweg in Anspruch genommen werden muss. Die Abbildung rechts zeigt die Darstellung der Gleissteigungen im Anlagenbild

Konsequenzen der Erfassung

Die oder der Anlagenverantwortliche kann nun auf Basis der Ergebnisse entsprechende Maßnahmen ergreifen und z.B. Abstellvorschriften angleichen. Der Form halber anzumerken ist, dass die Messergebnisse selbstverständlich keinen Formalcharakter haben und behördlich anerkannte Messungen nur durch entsprechend zertifizierte Stellen wie etwa Ziviltechniker durchgeführt werden müssen. Darauf erhebt  dRAM aber auch gar keinen Anspruch sondern hilft dabei, den Aufwand zu minimieren und sich gegebenenfalls darauf zu konzentrieren, wo eine entsprechende Nachmessung „mit Stempel“ notwendig ist (z.B. wenn die Steigung nahe an einer Grenze liegt, die eine Änderung der Abstellvorschriften nach sich ziehen würde). Durch die Digitalisierung ist es jedoch einfach, die Daten aktuell zu halten und sofort nach der Eingabe jedem Betroffenen und Berechtigten bereitzustellen.

Dieses Anwendungsbeispiel zeigt das Potential der Digitalisierung der Anlagendaten klar auf. dRAM eignet sich als zentrale Informationsplattform, die einen „digitalen Zwilling“ einer Eisenbahnanlage bereitstellt und über die sämtliche relevanten Aktivitäten und Informationsaustausch abgewickelt werden kann. Die Bandbreite der Anwendungen reicht vom Hinterlegen aller relevanten Dokumente, über die aktuelle Situationsübersicht bis hin zur gleisgenauen Echtzeitortung von Fahrzeugen und damit Steuerung des Betriebs.

Weitere Informationen

Prosoft Süd Consulting GmbH
DI Martin Novak
T: +43 664 3381105
E: info@prosoftconsult.at

Produktwebseite: www.dram.at

Hinweis: Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine bezahlte Anzeige. Die Informationen wurden von Prosoft Süd Consulting GmbH zur Verfügung gestellt. Das Bildmaterial steht im Eigentum von Prosoft Süd Consulting GmbH.

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